Quo Vadis - Archäologisches Museum Essenbach
Das Archäologische Museum Essenbach steht auf der Kippe!
Wie am 27.11.21 in der Landshuter Zeitung berichtet, gibt es sehr unterschiedliche Meinungen im Marktgemeinderat über die Realisierung des seit fast sechs Jahren entstandenen Konzepts zur Museumsgestaltung.
Sachverhalt: Die bisherigen Fortschritte zum Leader-Projekt „Projektmanagement Archäologisches Museum Essenbach“ und zu einer möglichen Neuausrichtung des Museums wurden zuletzt in der MGR- Sitzung vom 08.06.2021 nicht öffentlich vorgestellt. Der MGR hat die Präsentation von Herrn Dr. Graf ohne Beschlussfassung zur Kenntnis genommen. Es wurde festgestellt, dass das Archäologische Museum Essenbach bei der Erstellung des ISEK berücksichtigt werden soll.
In der Sitzung vom 23.11.21 wurde von Projektleiter Dr. Graf ein weiteres Mal über den aktuellen Sachstand hinsichtlich eines musealen Grundkonzepts für eine mögliche Neuausrichtung des Archäologischen Museums berichtet. Im Anschluss war eine Videoschaltung nach England zu den Museumsspezialisten Dr. Nigel Mills (NigelMills Heritage) und Lisa Keys (Minerva Heritage/Core) vorgesehen, die das Vermittlungs-Designkonzept vorstellten.
Essenbach würde ein Museum mit herausragender archäologischer Bedeutung und mit einem museumspädagogischen Konzept erhalten, das in Bayern seinesgleichen sucht.
Sowohl bei der Finanzierung der Investition als auch bei der Trägerschaft des laufenden Unterhalts scheiden sich die Meinungen. Obwohl zu beiden Themen von Herrn Dr. Graf schlüssige Lösungen vorgestellt wurden, gibt es bei vielen Markträten ablehnende Haltungen.
Der Beschlussvorschlag des Bürgermeisters lautete:
"Um dem Ergebnis des laufenden ISEK-Verfahrens nicht vorzugreifen und aufgrund der aktuell unsicheren Haushaltslage für die kommenden Jahre sowie der bekannten notwendigen kurz- und mittelfristigen Investitionen zur Erfüllung der Pflichtaufgaben des Marktes Essenbach, wird der Neubau eines eigenen Museumsgebäudes zurückgestellt."
Durch die Zurückstellung würden sämtliche Fördermittel verfallen und eine Betreuung des Projektes praktisch gestoppt werden. Das heißt: Keine Realisierung auch nicht auf absehbare Zeit.
Nach langer Diskussion einigte man sich im Marktrat zunächst darauf, dass der Beschlussvorschlag gestrichen wird und der Bürgermeister den Auftrag erhält, aufgrund der überregionalen Bedeutung, beim Freistaat (Wissenschaftsministerium) und beim Landkreis um eine mögliche Trägerschaft anzufragen.
Nun gilt es, das weitere Gesamt-Vorgehen zu entscheiden.
Eine Einbeziehung der Bevölkerung des Marktes wäre sicher auch eine Möglichkeit, einer Abwägung im Rahmen der Entscheidung für oder gegen das Projekt das entsprechende Gewicht zu geben.
Sollte jemand Interesse an den Power-Point-Vorträgen von Dr. Graf, Dr. Mills und Dr. Keys haben, so kann man sich gerne an Hans Schraml oder Fritz Wenzl richten.